Presseerklärung zur Innenministerkonferenz am 23. / 24.06.05 in Stuttgart

GRIPS Theater Berlin
GEW
Flüchtlingsrat Berlin
PRO ASYL


Presseerklärung
22. Juni 2005




Presseerklärung zur Innenministerkonferenz am 23. / 24.06.05 in Stuttgart
Hier geblieben! Das Aktionsbündnis erreicht Stuttgart


Breites Bündnis aus Kindern, Jugendlichen und KünstlerInnen, unterstützt
durch Kirchen, Gewerkschaften und Flüchtlingsorganisationen erwartet von der
Innenministerkonferenz ein positives Votum für das Bleiberrecht.





Es ist überfällig, die Situation der schon lang hier lebenden und geduldeten
Flüchtlinge in ein Bleiberecht umzuwandeln und die Verletzung der
UN-Kinderrechte in der Bundesrepublik Deutschland endlich zu beenden. Politik,
die Integration verhindert, steht Deutschland international nicht nur schlecht
zu Gesicht, sondern hofiert die rechten Parteien und gefährdet den
demokratischen Rechtsstaat.

Kinder, aus deren Klasse ein Freund oder eine Freundin abgeschoben wird, sind
schockiert über das Verhalten von Staat und Polizei und verlieren den Glauben
an die Kraft der Demokratie.



Bei ihren über 40 bundesweiten Aufführungen seit Mai diesen Jahres, erfuhren
die SchauspielerInnen der GRIPS Theaterproduktion mit gleichnamigem Titel wie
das Aktionsprogramm "Hier geblieben" von Kindern und Jugendlichen immer wieder
haarsträubende, wahre Geschichten über den Umgang mit Flüchtlingen seitens
Staat und Behörden.



Inzwischen haben bundesweit über 2.000 Kinder und Jugendliche seit dem Start
des Aktionsprogramms die Gelegenheit genutzt, den Innenministern eine
persönliche Ansichtskarte zu gestalten, um diese darin zu bestärken, sich für
die Einhaltung der UN-Kinderrechte einzusetzen und das Bleiberecht für
geduldete Kinder und Jugendliche sowie deren Familien für die Bundesrepublik
Deutschland zu beschließen.



Den Appell der Kulturschaffenden haben inzwischen weit mehr als 1.000 Menschen
unterzeichnet, darunter berühmte Leute wie Ariane Mnouschkin, Doris Dörrie,
Günter Wallraff, Klaus Kordon, Katja Ebstein, Bettina Wegner, Christa Wolf,
Claus Peymann, sowie das GRIPS Ensemble und viele mehr. Volker Ludwig hat
sich mit einem offenen Brief an die Innenminister gewandt. Viele Theater
begreifen sich als Unterstützer des Aktionsprogramms. Ebenfalls unterstützt
Heiner Geißler den Appell an die Innenministerkonferenz.



Briefe, Faxe und E-Mails sind von Kirchen, Gewerkschaften und
Flüchtlingsorganisationen so wie BürgerInnen der Republik bei den
Innenministern eingegangen.

Die überwiegende Mehrheit der TeinnehmerInnen des 5. Berliner Symposiums zum
Flüchtlingsschutz von UNHCR, dem Deutschen Institut für Menschenrechte und der
Evangelischen Akademie zu Berlin, haben zum "Internationalen Tag des
Flüchtlings" am 20. Juni die Forderung nach einer umfassende
Bleiberechtsregelung unterstützt, darunter auch der Richter am
Bundesverfassungsgericht a.D. Bertold Sommer.



Der Berliner Innensenator Dr. Körting kann sich der Unterstützung seines
Antrags bei der Innenministerkonferenz durch das Aktionsbündnis sicher sein.
Aber auch von ihm erwarten die Betroffenen eine klare Positionierung für die
vollständige Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention und dass er seinen Worten
Taten folgen lässt. So sollten Minderjährige nicht mehr in Abschiebehaft
genommen werden!



Kinder und Jugendliche sind nicht nur die Zukunft, sondern auch Teil der
Gegenwart. Die Politiker täten gut daran, sie ernst zu nehmen und ihnen nicht
die Zukunft zu rauben, sondern möglich zu machen.







weitere Informationen unter: www.hier.geblieben.net



Ansprechpartner:

Philipp Harpain (GRIPS Theater + Aktionsprogramm) 0177 2022806

Kerstin Böffgen (Pro Asyl) 069/230688

Jens Uwe Thomas (Flüchtlingsrat Berlin) 030/243445762

Anlage: Aktionsprogramm in Stuttgart









Aktionsbündnis Hier geblieben!

Aktualisierter Aufruf und Programm für Stuttgart:

Kundgebung und Aktionen anlässlich der Innenministerkonferenz in Stuttgart am
23./ 24. Juni 2005

Das neue Zuwanderungsgesetz zeigt in der Praxis, dass es nicht für ein
Zusammenwachsen der gemeinsamen Welt steht, sondern für Abschiebung und eine
höhere Mauer um Europa.

Viele der langjährig in Deutschland geduldeten Flüchtlinge müssen die
zwangsweise Abschiebung in ihr Herkunftsland befürchten, auch wenn sie schon
viele Jahre hier leben und ihre Kinder hier geboren oder aufgewachsen sind.

Akut betroffen von dieser rigorosen Politik sind derzeit Minderheiten aus dem
Kosovo und Flüchtlinge aus Afghanistan. Es steht zu befürchten, dass die
Innenminister auf ihrer halbjährlichen Konferenz die Abschiebungsmaßnahmen für
diese Flüchtlinge beschließen werden.

Um diesem Beschluss entgegenzuwirken, rufen wir zu einer Kundgebung auf und
werden am 23. und 24. Juni 2005 in Stuttgart auf dem Marktplatz gemeinsam mit
dem GRIPS-Theater Berlin, Aktionen durchführen.







Kundgebung am 23. Juni 2005,

17 Uhr, auf dem Marktplatz in Stuttgart



Treffpunkt: Marktplatz Stuttgart ab 16:30
Kundgebung: ab 17 Uhr
Theaterstück: "Hier geblieben!" des GRIPS-Theaters Berlin ab 18 Uhr







Das Aktions-Programm anlässlich

der Innenministerkonferenz in Stuttgart



23. Juni 2005 - Marktplatz Stuttgart





10 Uhr Delegation junger Flüchtlinge übergibt Einladung für die
Ausstellungseröffnung an die Mitglieder der IMK

10.30 Uhr Kundgebung vor der Innenministerkonferenz

ab 16.30 Uhr Sammlung zur Kundgebung auf dem Marktplatz



17 Uhr Kundgebung für ein Bleiberecht

Pro Asyl . AK Asyl B.-W. . GRIPS-Theater . Junge Flüchtlinge . u. a.

Grußworte von:

Berat Cerimi, Verein der Ashkali Kosovos

Bernd Mesovic, Pro Asyl

Nicolaus von Holtey, pax christi

Angelika von Loeper, AK Asyl B.-W.

Philipp Harpain, GRIPS

Eröffnung der Ausstellung "Ansichtskarten" und musikalischer Beitrag
(Jugendclub GRIPS-Theater)



18 Uhr Theateraufführung "Hier geblieben!" mit anschließender
Diskussion



20 Uhr Ende





24. Juni 2005 - Marktplatz Stuttgart





ab 10 Uhr Ausstellung und Vorstellung des Aktionsprogramms

11 Uhr GRIPS-Theater "Hier geblieben!"
mit anschließender Diskussion

14 Uhr Kultureller Beitrag (Jugendclub Berlin)

15 Uhr Grußworte von Unterstützern (Bühne):

Heiko Kauffmann, Pro Asyl

Jama Maqsudi, AG 3. Welt

Angelika von Loeper, AK Asyl B.-W.

Friedhelm Nöh, AWO Stuttgart (angefragt)

N.N. (Kulturschaffende)

N.N. (Junge Flüchtlinge)

Philipp Harpain (GRIPS-Theater)

15.30 Uhr Vorstellung des Appells der Kulturschaffenden

16 Uhr Schluss-Statements/Vorstellung der Ergebnisse der IMK

17 Uhr GRIPS-Theater "Hier geblieben!" mit anschließender
Diskussion

18 Uhr Ende





Gegen die Abschiebewillkür der Innenminister -

Kundgebung und Aktionen zur Innenministerkonferenz in Stuttgart am

23./ 24. Juni 2005 - Marktplatz Stuttgart

1000 x 100 Euro - Spendenaufruf für das Aktionsprogramm!




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