Presseerklärung der Jugendlichen Ohne Grenzen vom 19.11.2008

Ausländerbehörde blockiert Partizipation junger Flüchtlinge am Tag der Kinderrechte


Presseerklärung der Jugendlichen Ohne Grenzen vom 19.11.2008


Ausländerbehörde blockiert Partizipation junger Flüchtlinge am Tag der Kinderrechte

Hülya (19), Newroz (18) und Firat (17) dürfen nicht am Gesprächstermin
mit der Innenministerkonferenz und der JoG-Konferenz teilnehmen


Nicht genug, dass die Geschwister Duman in Deutschland nur geduldet sind
und seit sechs Jahren mit der Angst vor der Abschiebung leben müssen.
Nicht genug, dass ihre zwei Brüder brutal Abgeschoben wurden, ein
Rollkomando um vier Uhr in der früh in ihre Wohnung eindrang und selbst
den Frauen die Bettdecken wegzog. Nicht genug, dass ihr Vater nach einer
Militärkontrolle verschwunden ist. Die zentrale Ausländerbehörde beim
Regierungspräsidium Darmstadt verweigerte Hülya, Newroz und Firat die
schlichte Teilnahme an der Jugendliche Ohne Grenzen Konferenz in
Potsdam. Beraubte sie so der Chance, dass die Öffentlichkeit ihre
Geschichte hört, sie Gleichgesinnte treffen und für ein paar Tage
Solidarität statt Angst erfahren.

"Der Antrag zum vorübergehenden Verlassen der räumlichen Beschränkung
der Duldung wird abgelehnt." heißt es lapidar in dem Schreiben der
Ausländerbehörde. Die Jugendlichen Ohne Grenzen verurteilen aufs
Schärfste die Ablehnung der Aufhebung der Residenzpflicht um an ihrer
bundesweiten Zusammenkunft von
jungen Flüchtlingen teilzuhaben.

Die Gesellschaftliche Teilhabe und die politische Partizipation von
Jugendlichen scheint nicht gewünscht zu sein, wenn diese den falschen
Pass haben. Während sich die Innenminister als Verteidiger der
Demokratie präsentieren, haben sie Gesetze geschaffen, die eine
demokratische Partizipation von Flüchtlingen verhindert.

Die Jugendliche Ohne Grenzen ­ Konferenz, auf der sich junge
Flüchtlinge für ein generelles Bleiberecht einsetzen, findet vom 19. bis
23. November 2008, parallel zur Innenministerkonferenz statt. Anlässlich
des Tags der Kinderrechte am 20. November demonstrieren sie für ein
Bleiberecht und Legalisierung sowie die Abschaffung


Pressekontakt: Tobias Klaus JOG-Pressestelle 089 - 260 252
99 0152 ­ 0476 4328


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