Grußwort für die Mahnwache in Nördlingen

Grußwort für die Mahnwache in Nördlingen

Liebe Leute in Nördlingen,

wir wünschen euch aus Berlin und vom Aktionsbündnis Hier Geblieben!, das ihr, das wir endlich gehört werden!!!

Das Bleiberecht ist überfällig und lange angemahnt!!! - Von Fluchtlingsorganisationen über Schulen, Kirchen, Gewerkschaften bis Theatern in 100ten von Appellen immer wieder. Zig Tausende haben unterschrieben, Peditionen unterzeichnet, Demonstriert. Und das UNHCR selbst und der Papst hat die deutsche Politik für ihre Asylpolitk kritisiert und ermahnt.

Doch die Politikerinnen und Politiker der Bundesrepublik Deutschland sind seit Jahren nicht in der Lage eine Flüchtlingspolitik zu betreiben, die den UN Menschenrechten und UN Kinderechten gerecht wird.

Statt dessen schaffen sie es ohne Probleme Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen den Glauben an demokratische Werte zu nehmen.

Tagtäglich erreichen die Flüchtlingsorganisationen Hilferufe, die die Grausamkeit der deutschen Behörden belegen. Die Geselschaft für Bedrohte Völker sprach in einem Brief nicht von Abschiebungen, sonden von Deportationen die hier vorgenommen werden.

Immer wieder sind Schulklassen und ganz "normale BürgerInnen" entsetzt über dass, was in diesem Land passiert und offizielle Politik ist.

Ein besonders krasses Beispiel ist die Familie Thadchanamoorthy

Ich zitiere aus einem Brief von Elisabeth Wiengarten aus Warendorf, der mich heute am 1.11 errreichte:

"Unter unmenschlichen Bedingungen ist eine Familie in Warendorf abgeschoben worden. Der Vater kam ins "Abschiebegefängnis" - die Mutter ins "Abschiebekrankenhaus" - die Kinder in eine Pflegefamilie .... ohne Papiere - nur mit 100 Euro wurde dann die Familie ins Flugzeug gesetzt. Es ist grauenvoll.

Zufällig macht meine Tochter Nina gerade in Sri Lanka ihr Auslandssemester und hat Kontakt zu der Familie aufgenommen:

Bericht aus Sri Lanka:

Sri Lanka. Menaka Thadchanamoorthy sitzt auf einem rostigen Bett. Die mit Kokoswolle gefüllte Matratze verbreitet einen muffigen Gestank in dem kahlen Raum, der nur mäßig von einer nackten Glühbirne mit Licht erfüllt wird. In einem Arm hält sie ihre jüngste Tochter Apinaeja, verschnupft und ununterbrochen weinend. Das Inhaliergerät und die Medizin für das kranke Kind sind in Warendorf geblieben. Mit der anderen Hand hält Frau T. sich den Kopf. Ein pochender Schmerz quäle sie seit Tagen, sagt sie mir mit kraftloser Stimme und schließt langsam die tränenverquollenen Augen. Neben der jungen Mutter, ihr Mann Kiddinan, das Gesicht in den Händen vergraben, müde und erschöpft. Zwei weitere Gestalten kauern zu den Füßen ihrer Eltern. Die Kinder Apisan und Apirami sehen ihre Mutter mit verzweifelten Blicken an.?Sri Lanka ist nicht unser zu Hause. Wir haben alle Angst hier vor den Bomben und es ist so heiß, das Essen ist komisch, wir sind hier alleine. Wir wollen zurück nach Warendorf. Da ist unser zu Hause!³, bricht es plötzlich aus dem jungen Apisan heraus..."


Wir haben die Forderung aufgestellt, dass die in den letzten Jahren abgeschobenen Menschen ein Rückkehrrecht erhalten.
In diesem Sinne fordern wir:
Die sofortige Rückkehr der Familie Familie Thadchanamoorthy und aller anderen Abgeschobenen Menschen!!!

Für sofortigen Abschiebestopp!
Für das ganze Bleiberecht!

Philipp Harpain
1.11.2006
für Aktionsbündnis Hier Geblieben! GRIPS Theater Berlin

1000 x 100 Euro - Spendenaufruf für das Aktionsprogramm!




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