Bleiberecht für Geduldete jetzt!
Kundgebung zum Tag des Flüchtlings
Am Freitag, den 29. September 2006, 18 Uhr am Kröpcke

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Flüchtlingsrat Niedersachsen
Langer Garten 23 B
31137 Hildesheim
Tel. 05121 - 15605
Fax 05121 - 31609
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Bleiberecht für Geduldete jetzt!
Kundgebung zum Tag des Flüchtlings
Am Freitag, den 29. September 2006, 18 Uhr am Kröpcke

Wir sind Jugendliche aus ganz Niedersachsen und haben es satt, um unsere
Zukunft betrogen zu werden. Wir sind hier geboren oder aufgewachsen,
sind in Deutschland zur Schule gegangen und haben hier unseren
Lebensmittelpunkt. Der Zugang zu Ausbildung, Studium, Arbeit, Wohnung
wird uns trotzdem verweigert, weil wir nur eine ?Duldung³ haben. Wir
fordern ein Bleiberecht jetzt und nicht morgen, hier und nicht irgendwo.

Wir freuen uns, dass die Innenministerkonferenz am 16. November dieses
Jahres wohl endlich eine Bleiberechtsregelung beschließen wird, nachdem
nun auch der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann einen
Vorschlag für eine Bleiberechtsregelung gemacht hat. Um so
unverständlicher ist uns allerdings, dass die Ausländerbehörden bisher
nicht angewiesen wurden, die Abschiebung von Geduldeten endlich zu
stoppen. Das bedeutet für uns weiter ein Leben in Angst vor Abschiebung.

Der Vorschlag von Innenminister Schünemann geht auch nicht weit genug.
Wir kritisieren, dass die Entscheidung über unser Bleiberecht von einer
ganzen Reihe fragwürdiger Kriterien abhängig gemacht werden soll:

Natürlich wollen wir, wie deutsche Jugendliche auch, unsere Eltern
jedenfalls in erreichbarer Nähe wissen: Wir brauchen sie, und vielleicht
brauchen sie uns einmal. Sollen unsere Eltern nur deshalb abgeschoben
werden, weil wir nicht mehr schulpflichtig sind?

Natürlich wollten wir nicht in ein Land zurückkehren, das zwar unser
?Heimatland³ sein soll, aber gar nicht kennen. Wir sind hier in
Deutschland zu Hause. Soll uns ein Bleiberecht jetzt verweigert werden,
weil wir nicht ?freiwillig ausgereist³ sind?

Natürlich wollen wir hier auch eine Ausbildung machen und arbeiten. Das
konnten wir nicht, da die deutschen Gesetze dies nicht zuließen. Sollen
wir jetzt abgeschoben werden, wenn wir nicht sofort eine Ausbildungs-
oder Arbeitsstelle nachweisen können?

Wir sind Kinder und Jugendliche dieser Welt. Auch wir reden mit und
mischen uns ein. Wir setzen uns nicht nur für uns selbst ein, sondern
für alle Menschen ohne gesicherten Aufenthalt und wir beteiligen uns
aktiv am politischen Leben in Deutschland.

Unsere Forderungen:
Sofortiger Abschiebungsstopp und Bleiberecht für alle Geduldeten!
Keine Trennung von Familien durch Abschiebung!
Übernahme der UNO-Kinderrechte
Legalisierung aller Menschen bundesweit

1000 x 100 Euro - Spendenaufruf für das Aktionsprogramm!




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