Heraus auf die Straße - Flüchtlinge für die eigenen Rechte!

Am 02. Oktober 2008 gehen wir, Flüchtlinge aus Thüringen und anderen
Bundesländern, für unsere Rechte auf die Straße.
Treffpunkt: Goetheplatz, Weimar 14:00


Demonstration in Weimar; Heraus auf die Straße -
Flüchtlinge für die eigenen Rechte!

Heraus auf die Straße - Flüchtlinge für die eigenen Rechte!

Am 02. Oktober 2008 gehen wir, Flüchtlinge aus Thüringen und anderen
Bundesländern, für unsere Rechte auf die Straße.
Treffpunkt: Goetheplatz, Weimar 14:00

Heraus auf die Straße - Flüchtlinge für die eigenen Rechte!

Aufbauend auf der nun 10-jährigen Existenz unserer Organisation ?die
Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen? werden wir den
Kampf für ein besseres Leben und gegen Abschiebung, Rassismus, Isolation
und menschenunwürdige Behandlung energisch fortführen.

Zur Zeit werden von Flüchtlingen in Thüringen mehrere Kämpfe für eine
dezentrale Unterbringung und die Schließung der Lager geführt.

Im Februar 2008 begannen die Flüchtlinge in Katzhütte ihre Wut über ihre
menschenunwürdige Unterbringung zum Ausdruck zu bringen. Ihr Protest und
ihre kontinuierliche und kraftvolle Kampagne für die Schließung des Lagers
ermutigte auch die Bewohner des abgeschiedenen Lagers Gehlberg, ihre
Solidarität mit den Katzhüttern durch ihren eigenen Protest zum Ausdruck
zu bringen und sich öffentlich gegen ihre Isolation zu wehren und die
Schließung des Lagers Gehlberg zu fordern. Nun bringen die Aktivisten aus
Katzhütte den Protest gegen die Lagerunterbringung nach Apolda und fordern
die Schließung des Heims in der Stobraer Straße.

Seit Beginn des Karawane-Netzwerks ist der Kampf gegen die psychisch und
physisch krank machenden Unterbringung von Flüchtlingen von zentraler
Bedeutung. Eine Vielzahl von den "Dschungelcamps" und "Isolationslagern"
wurde meist nach lang dauernden Kampagnen und Protesten geschlossen. Wir
wehren uns entschlossen gegen eine Art der Unterbringung, die als
Bestrafung gedacht ist und einzig der Zermürbung der Flüchtlinge dient.
Während es nicht nur in Thüringen Landkreise gibt, die dezentrale
Unterbringung in Wohnungen ermöglichen und nach Prüfung aller Aspekte eine
positive Bilanz ziehen, wollen andere Landkreise nicht dem Beispiel
folgen. Hier steht die Erniedrigung der Menschen und ein Geschäft mit
Lagerunterhaltung, Betreiberfirma, Lagerleitung etc. im Vordergrund. Die
Ausrede "man könne nicht anders" ist lediglich eine Täuschung der
Öffentlichkeit.

Zum Auftakt der viertägigen Aktionskonferenz anlässlich des zehnjährigen
Bestehens unserer Organisation werden wir mit der Demonstration durch die
Innenstadt und der Kundgebung vor dem Landesverwaltungsamt unsere Anliegen
und unseren Protest hervorbringen und zu Solidarität und Unterstützung
aufrufen. Wir werden die Rolle des Landesverwaltungsamts Weimar bei der
Be-/Misshandlung, der Unterdrückung und Einschüchterung der Flüchtlinge in
Thüringen offen legen und klar machen, dass wir keine andere Wahl haben,
als gegen die uns aufgezwungene Isolation, die rassistischen Gesetze wie
die Residenzpflicht (abstammend von der faschistischen Polizeiverordnung
von 1938), die Diskriminierung durch extrem abgesenkte Sozialleistungen
oft in Form von Gutscheinen, die Beleidigungen, Bedrohungen und Repression
durch Polizei, den täglichen Abschiebeterror Widerstand zu leisten. Tun
wir dies nicht, gehen wir Schritt für Schritt zu Grunde. Viele von uns
haben schwere seelische und auch körperliche Schädigungen durch die
unerträglichen Bedingungen und den permanenten Stress. Unseren Kindern
wird ihre Kindheit und ihre Jugend gestohlen. Sie verwehren uns eine
ausreichende medizinische Versorgung. Sie dringen in jeden Teil unserer
Privatsphäre. Am Lagertor werden wir beim Hinein- und Hinausgehen
kontrolliert, unser Besuch wird kontrolliert und manchmal nicht
eingelassen. Unsere Post wird kontrolliert und unsere Zimmer ebenso. Die
deutschen Behörden produzieren eine Atmosphäre der Angst unter uns, in dem
sie jeden Flüchtling entwürdigend entgegen treten und bedrohen.
Unser Widerstand gegen die Verletzung unserer Rechte, das Stellen von
Forderungen, die für jeden Menschen eine Selbstverständlichkeit
darstellen, werden mit Repression beantwortet. Die Behörden greifen zu
Maßnahmen wie der Streichung des Sozialgelds, Zwangsverbringungen oder
Abschiebeankündigungen gegen AktvistInnen, um die anderen abzuschrecken
und einzuschüchtern. Seit 2003 wurde sogar die Verteilung afrikanischer
Flüchtlinge nach Thüringen gestoppt, um der Flüchtlingsorganisation The
Voice Refugee Forum die Basis zu rauben.

Flüchtlinge aus verschiedenen Lagern Thüringens, z.B. Katzhütte, Gehlberg,
Apolda (Stobraer Straße), werden als Zeugen auftreten, um die skandalöse
Situation sichtbar zu machen und die Verantwortlichen beim Namen zu
nennen. Wir fordern eine Auseinandersetzung auf gleicher Augenhöhe mit dem
Landesverwaltungsamt in Weimar.

Wir stellen auch klar, dass wir nicht aus einer Lust und Laune heraus nach
Deutschland gekommen sind. Dass wir hier sind, hat ganz konkret mit dem
Wirken Deutschlands als globale Wirtschaftsgroßmacht zu tun. Kommen wir
aus Somalia, Afghanistan, Irak, Ex-Jugoslawien, Sudan, Guinea, Kurdistan
oder von anderswo, überall finden wir existenzbedrohende politische und
ökonomische Probleme, die in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Wirken der
reichen Länder des Westens stehen. Deutschland ist an Kriegseinsätzen auf
drei Kontinenten beteiligt. Der deutsche Staat ist von Beginn an die
treibende Kraft im Ausbau der militärischen Flüchtlingsbekämpfung um die
EU-Außengrenzen und unmittelbar verantwortlich für zehntausende Tote vor
den Toren der "Festung Europa".
Wir werden Zeugnis ablegen gemäß unseres Slogans "Wir sind hier, weil Ihr
unsere Länder zerstört"

In Solidarität mit den kämpfenden Asylbewerber in Thüringen werden
Delegationen von Flüchtlingen aus anderen Bundesländern an der
Demonstration teilnehmen.

Der Protest in Weimar ist Teil eines Programms in Weimar und Jena zum 10.
Jahrestag der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen,
das von 2. bis 5. Oktober stattfinden wird.

Wir rufen alle fortschrittlichen Menschen auf, sich an unserer Versammlung
zu beteiligen.

Sofortforderung:

Isolationslager in Thüringen schließen, insbesondere Katzhütte, Gehlberg
und Apolda (Stobraer Straße),!
Bargeld statt Gutscheine!
Residenzpflicht abschaffen!
Allgemeiner Abschiebestopp!

Flüchtlinge aus Thüringen, Jena, 11.09.2008

Kontakt: 0176 - 87110359 - Tawfik Lbebidy
The VOICE Refugee Forum, E-mail: thevoiceforum@emdash.org
Demonstrationsdaten:
02.10.08 Treffpunkt: Goetheplatz, Weimar 14:00Uhr,
Demonstrationsbeginn 15:00Uhr


Gesamtprogramm:

2. Oktober 2008
11:00 Uhr Pressekonferenz am Jugend- und Kulturzentrum mon ami,
Goetheplatz 11, Weimar
14:00 Uhr Weimar, Goetheplatz
19:00 Uhr Eröffnungsveranstaltung, Ausstellung, Film, Musik. Ort:
Kasseturm, Goetheplatz, Weimar

3. Oktober 2008
10:00 Uhr Solidaritätsbesuch zu den Flüchtlingsisolationslager in
Katzhütte und Gehlberg und zu den FlüchtlingsaktivistInnen in Apolda in Thüringen
19:30 Uhr Spielfilm aus Nollywood, Nigeria, "Asylum –Memorial Psychiatric Hospital"

4. Oktober 2008
Friedrich-Schiller-Universität, Carl-Zeiss-Str. 3, Jena
10:00 Uhr Brunch und Austausch
12:00 Uhr Seminare zu Selbstorganisation, Kampagnenarbeit, die Rolle
Deutschlands im europäischen Krieg gegen Flüchtlinge, über die Parole "Wir
sind hier, weil ihr unsere Länder zerstört!" und anschließendem
gemeinsames Plenum
20:00 Uhr - Jena, Mensa, Philosophenweg
Jubiläumsveranstaltung mit kulturellen Beiträgen und Konzert, Jericho
Walls - Reggae aus Dortmund

Die Veranstaltungen, die Aktionen und das kulturelle Rahmenprogramm finden
teils in Weimar teils in Jena statt. Das selbstverwaltete Zentrum
Gerberstrasse (Weimar) und der AK Flucht und Asyl sind organisatorisch
beteiligt und unterstützen das Programm.
****
Pressemitteilung
11.09.2008
"Wir schließen das Isolationslager Katzhütte"
Flüchtlingstreffen in Jena, Am 14.09.2008
"Wir schließen das Isolationslager Katzhütte" Flüchtlingstreffen in Jena,
Am 14.09.2008
http://thevoiceforum.org/node/919
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Besuch in einer Flüchtlingsunterkunft in Apolda - Stobraer straße in
Thüringen. Einschüchterung durch Polizei
Am 7. September 2008.
*Verteidigung der Isolation durch Sicherheitspersonal
*Mangelnde Gesundheitsversorgung
*Einschüchterung durch Polizei und Unterbindung der Selbstorganisation
http://thecaravan.org/node/1655

Weitere Informationen unter:
www.thevoiceforum.org und www.thecaravan.org

Spendenkonto: The Voice Göttingen e.V.
Kontonr: 140 061, BLZ: 260 500 01; Sparkasse Göttingen, Stichwort ?10 Jahre

Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen

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Stichwort : Bleiberecht!

Flüchtlingsrat Berlin
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