Szenische Lesung mit der bremer shakespeare company
"Grund der Ausweisung: Lästiger Ausländer"
Aus den Akten auf die Bühne - Ausweisungen in den 1920er Jahren

Szenische Lesung mit der bremer shakespeare company
"Grund der Ausweisung: Lästiger Ausländer"
Aus den Akten auf die Bühne - Ausweisungen in den 1920er Jahren

Mittwoch, 7.5. und Donnerstag, 8.5.08
Plenarsaal des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg, Hardenbergstraße 31 (U+S Zoologischer Garten)
Beginn: 19 Uhr
Einlass ab 18 Uhr
Eintritt: 8 Euro / ermäßigt 5 Euro / Schulklassen (nach Voranmeldung) 3 Euro

Im Anschluss an die Aufführung am 8. Mai findet eine Podiumsdiskussion statt mit

* Roland Brumberg, Ausländerbehörde Berlin;
* Jürgen Kipp, Präsident des OVG Berlin-Brandenburg;
*
* Ulla Jelpke, MdB, innenpolitische Sprecherin der Fraktion "Die Linke";
* Eberhard Schultz, Rechtsanwalt

Moderation: Sabine am Orde, taz

Kartenreservierung: grund-der-ausweisung@gmx.de oder Tel.: 030-62735330
Kartenvorverkauf: junge Welt-Ladengalerie, Torstr. 6 (U2 Rosa Luxemburg Platz), Öffnungszeiten Mo-Fr 11-18h, Tel.: 030-53635556


Drei Schauspieler und eine Schauspielerin (Jens ?Hassel³ Hasselmann, Peter Lüchinger, Franziska Mencz und Michael Meyer) der bremer shakespeare company <http://www.shakespeare-company.com> bringen Beschwerdeakten ?lästiger Ausländer³ aus den 1920er Jahren auf der Bühne zum Sprechen.
In der Weimarer Republik wurde "Lästigkeit" in der amtlichen Terminologie zum Grund der Ausweisung schlechthin. Wer oder was "lästig" war, bestimmten die Behörden. Gegen eine Ausweisung gab es keine Rechtsmittel. Nur mit einer Beschwerde konnte dieser Vorgang aufgehalten, in seltenen Fällen auch abgewendet werden. Die Berichte der Behörde reduzierten die Biographie des Ausländers auf die Eigenschaft der "Lästigkeit". Die Ausweisung wurde ohne Angabe von Gründen angeordnet. Die Akten zeigen jedoch, mit welchen Faktoren die "Lästigkeit" konstruiert wurde: Kriminelle Delikte, politische Gesinnung, Rasse, unsittlicher Lebenswandel. Aus dem Blickwinkel der Betroffenen sind andere Lesarten der Biographien möglich. Einzelschicksale von Menschen werden deutlich, deren Zukunft durch eine Ausweisung bedroht, wenn nicht gar zerstört wurde.

In den aktuellen Debatten über Zuwanderung und Integration von Ausländern wird die historische Dimension des Umgangs mit Fremden weitgehend ausgeblendet. Das Projekt soll die Zuhörer/innen auf die lange, oft überhaupt nicht bekannte Tradition der Verbindung von Ausländern mit der Eigenschaft "Lästigkeit" aufmerksam machen. Die Dokumente machen hellhörig, wie vorsichtig mit Zuschreibungen umzugehen ist und wie schnell bestimmte Eigenschaften als spezifisch Fremdes wahrgenommen und konstruiert werden. Fragen von unverminderter Aktualität werden aufgeworfen, zum Beispiel: Wie lange bleibt ein Mensch "Ausländer"?

Die Lesung entstand aus einem vom Bildungsministerium ausgezeichneten Projekt, das von Studierenden unter der Leitung von Dr. Eva Schöck-Quinteros an der Universität Bremen entwickelt wurde. Sie war in Bremen ein großer Erfolg.

Weitere Informationen auf der Seite des Projekts:
www.grund-der-ausweisung.de
Das Faltblatt zum Gastspiel in Berlin (pdf):
http://ausweisung.blogsport.de/images/Faltblatt_GrundderAusweisung.pdf
Veranstalter in Berlin: Arbeitsgruppe gegen Ausweisung (
http://ausweisung.blogsport.de); gefördert von der Hans Böckler-Stiftung (http://www.boeckler.de)
Kontaktadresse für inhaltliche Informationen zum Projekt: Dr. Eva Schöck-Quinteros, Universität Bremen, Institut für Geschichtswissenschaft, Tel. 0421-218-9487, esq@uni-bremen.de
Pressekontakt: Antje Grabenhorst, 01520/666 95 15

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