Ministerium stoppt nach Petitionen Abschiebung von syrischer Familie
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Kirchen/Ausländer/ (Zusammenfassung 1300) Ministerium stoppt nach Petitionen Abschiebung von syrischer Familie= Straubing (dpa/lby) - Nach Protesten von Bürgern und dem Bistum Regensburg hat das bayerische Innenministerium die Abschiebung einer syrischen Familie aus Niederbayern kurzfristig gestoppt. Es seien am Mittwoch beim Landtag mehrere Petitionen für die fünfköpfige Familie aus dem Landkreis Straubing-Bogen eingegangen, teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. Die Bearbeitung der Eingaben im Petitionsausschuss werde nun erst einmal abgewartet. Zuvor hatte der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller das Innenministerium aufgefordert, die bevorstehende Zwangsausreise zu stoppen. Das katholische Ehepaar und zwei Kinder waren am Montag verhaftet worden. Der älteste Sohn konnte nach von der Polizei nicht festgenommen werden, weil der 20-Jährige nicht zu Hause war. Bereits am Mittwoch sollte die Familie nach Syrien zurückfliegen. Der Wagen mit den Eltern und den beiden Kindern sei auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen gestoppt worden, sagte ein Sprecher des Landratsamtes. Die Familienmitglieder würden nun wieder freigelassen. Nach Angaben der Behörde ist die Familie seit neun Jahren ihrer Ausreiseverpflichtung nicht nachgekommen und habe lange nicht die für ein Aufenthaltsrecht in Deutschland nötigen Dokumente vorgelegt. Es sei der Familie auch finanzielle Hilfe angeboten worden, wenn sie freiwillig nach Syrien zurückkehrt. Trotzdem habe die Familie die Ausreise verweigert. Das Regensburger Verwaltungsgericht hatte am Dienstag einen Eilantrag der Familie gegen die Abschiebung abgewiesen. Dagegen hat die Anwältin der Familie Beschwerde beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München eingelegt. Laut dem Bayerischen Flüchtlingsrat lebt die katholische Familie seit 1996 in Deutschland. Die Eltern seien mit ihren drei Kindern damals wegen politischer und religiöser Verfolgung geflohen. Der 14 Jahre alte Sohn und die drei Jahre ältere Tochter seien praktisch nur in Bayern aufgewachsen und hätten keine Erinnerung an Syrien, sagte ein Sprecher des Flüchtlingsrates. Bischof Müller kritisierte das Handeln des Ausländeramtes als «offenbar überstürzte Verhaftung einer gesamten Familie». Die Abschiebung erscheine übertrieben und stehe im Widerspruch zu den christlichen Werten. Nach Aussagen des Ortspfarrers aus Oberalteich ist die syrische Familie in der Pfarrgemeinde voll integriert. Die fünf Katholiken könnten auch alle Deutsch sprechen. dpa rv yyby z2 db 241304 Okt 07 Bayerischer Flüchtlingsrat Augsburger Str. 13 80337 München tel 089 76 22 34 fax 089 76 22 36 www.fluechtlingsrat-bayern.de <http://www.fluechtlingsrat-bayern.de> www.hinterland-magazin.de <http://www.hinterland-magazin.de> Bank für Sozialwirtschaft Blz: 700 205 00 Kto.Nr. 88 326 02 |
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