Presseerklärung
20. August 2010
Menschenrechtspreis 2010: PRO ASYL zeichnet den italienischen Journalisten Gabriele del Grande aus
Die STIFTUNG PRO ASYL verleiht ihren Menschenrechtspreis, die PRO ASYL-Hand, in diesem Jahr an den italienischen Journalisten Gabriele del Grande für seine mutigen Recherchen zur Situation von Flüchtlingen an Europas Außengrenzen sowie in Transitländern wie Libyen, Tunesien und Mali.
Del Grande dokumentiert wie kein anderer die dramatischen Folgen der Kooperation Italiens mit dem Diktator Gaddafi. Die italienische Küstenwache hat seit Mitte Mai 2009 über 1400 Bootsflüchtlinge in die "libysche Hölle" (O-Ton eritreische Flüchtlingsfrau) zurückverfrachtet. In Libyen werden Schutzsuchende inhaftiert, misshandelt, gefoltert und Flüchtlingsfrauen vergewaltigt. Dennoch strebt die Europäische Union mit diesem Regime eine umfassende Kooperation im Bereich der Fluchtverhinderung an.
Günter Burkhardt, Vorstand der STIFTUNG PRO ASYL: "Gabriele Del Grandes Dokumentationen sind ein Appell an alle politisch Verantwortlichen endlich hinzusehen, Verantwortung zu übernehmen und die skandalöse Zusammenarbeit mit dem libyschen Regime einzustellen."
Del Grandes Blog "Fortress Europe" ist zu einer der wichtigsten Dokumentationsstellen von Menschenrechtsverletzungen an den europäischen Außengrenzen geworden. Mit seinen akribischen Recherchen macht del Grande die menschlichen Tragödien sichtbar, die hinter den Meldungen von Schiffbrüchen und Zurückweisungen stehen. Er trägt maßgeblich dazu bei, dass die Opfer des europäischen Grenzregimes nicht nur abstrakte Zahlen bleiben und zu Statistiken verkommen.
Der Menschenrechtspreis der STIFTUNG PRO ASYL wird seit 2006 jährlich verliehen. Ausgezeichnet werden Personen und Organisationen, die sich in herausragender Weise für die Achtung der Menschenrechte und den Schutz von Flüchtlingen einsetzen.
Die Preisverleihung findet am 4. September 2010 um 14.00 Uhr im Ka Eins/Ökohaus, Kasseler Str. 1a in Frankfurt am Main statt. Die Laudatio hält der Autor Ilija Trojanow, das Schlusswort hält Tom Koenigs, Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe.
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