(http://www.karawane-festival.org/de/mobilisierung/materialien/).
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KARAWANE-FESTIVAL 2010
Termine, Mobilization und Kampagne
Liebe Freundinnen und Freunde,
unser aller Festival wächst schneller, als wir es überhaupt füttern
können. Die Aufrufe haben sehr weite Kreise gezogen, und die Idee des
Festivals allein erweist sich als Inspiration, als ein Forum für neue
Gestaltungen des Widerstands. In dem Sinne sind wir trotz der vielen
Arbeit, die das mit sich bringt, äußerst gespannt auf den Juni.
Für alle, die weiter Werbung machen wollen, gibt es auf der
Festival-Homepage unsere Flyer und Poster zum Download
(http://www.karawane-festival.org/de/mobilisierung/materialien/). Wer noch
Bedarf an bereits angefertigten Materialien hat, der/die melde sich bitte
bei uns mit Anzahl und Postanschrift. Wir senden es zu. Außerdem könnt Ihr
unsere Seite mittels der ebenfalls dort erhältlichen Banner auf Eueren
Homepages verlinken.
An alle Menschen aus Jena möchten wir noch mal appellieren, sich schon
jetzt Gedanken zu machen, wie und wo wir die vielen BesucherInnen des
Festivals an besagtem Juniwochenende unterbringen können. Falls Ihr freie
Betten, Sofas oder einfach Platz auf dem Boden habt, dann schreibt uns
eine Mail und wir nehmen Euch in die Liste an Schlafplätzen auf. Wir haben
auf jeden Fall noch viel Bedarf!
Und an jene, die von außerhalb anreisen: Bitte gebt uns möglichst früh
Bescheid, wie viele von Euch Schlafplätze brauchen. Für beides könnt Ihr
das Formular auf unserer Homepage nutzen:
http://www.karawane-festival.org/de/hinweise/schlafen/
Etwas, worauf wir nochmals aufmerksam machen wollen: Wie Ihr wisst, soll
und wird unser Festival für alle Menschen unabhängig vom Einkommen offen
sein. Dies jedoch lässt sich nur tragen, wenn im Gegenzug jene, die es
ermöglichen können, in Form eines freiwilligen Teilnahmebeitrags eine
finanzielle Unterstützung leisten. An den Festivaltagen wird es dafür
entsprechende Gelegenheiten geben. Wir bedanken uns schon jetzt für Eure
Mithilfe.
Für diesen Newsletter haben wir v.a. viele Terminankündigungen. Diese
findet ihr zum größten Teil auch auf unserer Homepage unter:
http://www.karawane-festival.org/de/aktuelles/
+++++ Jena +++++
21.04.2010, 18 Uhr - wie immer das zweiwöchige lokale Vorbereitungstreffen
in der Umweltbibliothek, Schillergässchen 5, 1. Stock.
24.04.2010 - JG Stadtmitte, Infoveranstaltung und Konzert mit Halb 8
(Dancehall, Alternative, Reggae, Ska), danach DJ, aus aktuellem Anlass
Unterstützung für John Adana gegen Abschiebung nach Sierria Leone In
Namen der Karawane an die Härtefallkommission
http://thevoiceforum.org/node/1572
27.4.2010, 19 Uhr - Salon der Kuenste (Lutherstr. 7), Vernissage der
Gruppenausstellung "color is a bridge" mit Werken von Rita Masci, Hamid
Ashayeri, Martina Hammel.
30.4.2010, 13:30 Uhr - FSU Jena (Carl Zeiss Str. 3), Karawane Refugee
Meeting - Der Kampf der Flüchtlinge in den Lagern, mit Aktivistinnen aus
Katzhütte und Apolda in Thüringen und Möhlau und Haberstadt in
Sachsen-Anhalt.
04.05.2010, 20:30 Uhr - Kassablanca, Kino, Infoveranstaltung und Filme 1)
"Oury Jalloh" 2) "I Broke My Future Paradies Europa", danach DJ.
12.05.2010, 21 Uhr - Kassablanca, Punkrockkaffee, Infoveranstaltung und
Konzert mit Die Küchenspione.
02.06.2010 - Café Wagner, Kino, Festival-Warm up mit Film "'Wir haben das
alles satt!' Les Réfugiés eine Band aus dem Flüchtlingslager
Blankenburg", danach DJ.
+++++ Weimar +++++
22.04.2010 - Radio Lotte, Infoveranstaltung, danach DJ.
29.05.2010 - Mobitag in Weimar, Abendveranstaltung im e-werk (Details
folgen).
+++++ Bremen +++++
22.04.2010, 19:30 Uhr - Bonbonfabrik, "Die Helden des afrikanischen
Widerstands", Vortrag und Diskussion mit Isaac Praha-Hawercamp und Tizie
Desire Djebi (Oldenburg).
16.05.2010 - Osterdeichwiesen (bei schlechtem Wetter im Bgh
Weserterrassen), Festival-Warm up mit Live-Musik, Kultur-, Feuershow,
internationaler Vokü, DJs und inhaltlichen Beiträgen.
+++++ Hamburg +++++
15.-30.04.2010 - Golden Pudel Club, Ausstellung "CLANDESTIN - Karikaturen
und Zeichnungen von Said", tägl. 11-22 Uhr.
+++++ Mannheim +++++
18.05.2010, 19 Uhr - Jugendkulturzentrum FORUM, Infoveranstaltung,
Referent: Rex Osa, The VOICE; VeranstalterInnen: Bündnis gegen
Abschiebung Mannheim.
+++++ Magdeburg +++++
08.05.2010, ab 17 Uhr, Infoveranstaltung im Moritzhof zum Oury Jalloh
Prozess, ab 20 Uhr Live-Musik
http://thecaravan.org/node/2332
+++++ Berlin +++++
Erste Treffen der Karawane-Orga-Gruppe Berlin am Dienstag nächste Woche,
den 20. April 16.30 Uhr im Voice+Plataforma Büro im Bethanien
http://www.thevoiceforum.org/node/1571
Sunday the 30 of May. The Karawane Tour 1998 film Open Air Screening in
front of the Motardstrasse Fluchtlingsheim Globale Filmfestival,
Mariannenplatz 2A Berlin
http://globale-filmfestival.org/
+++++ Tübingen +++++
Beim BUKO (Bundeskoordination Internationalismus) der in diesem Jahr in
Tübingen vom 13. bis zum 16. Mai 2010 stattfindet, soll ein Workshop
speziell zum Karawane-Festival angeboten werden. Inhalt des Workshops kann
das theoretische Papier "Gemeinsam gegen koloniales Unrecht.Die Situation
von Menschen die als Flüchtlinge und MigrantInnen in Deutschland leben"
sein.
http://www.buko.info/buko-kongresse/buko-33/buko33-kongress/aufruf/
+++++ International +++++
Gleichzeitig mit dem Festival wird von einem breiten Bündnis zur "European
Week of Action Against the Deportation Machine, 1st-6th June 2010"
aufgerufen.
http://stopdeportation.net/node/41
Bestes Timing, unsere Solidarität ist ungebrochen.
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Hier noch einige aktuelle Meldungen aus dem Netzwerk:
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Unterstützung für John Adana gegen Abschiebung nach Sierria Leone
In Namen der Karawane an die Härtefallkommission
Wir sprechen uns in aller Deutlichkeit und Dringlichkeit für ein
gesichertes und dauerhaftes Aufenthaltsrecht für Herrn John Adana aus -
gemäß der Internationalen Flüchtlingskonventionen, des Asylrechts und
nach Gebot des universellen Geltungsanspruchs der Menschenrechte und der
Unantastbarkeit der menschlichen Würde. (...)
http://thevoiceforum.org/node/1572
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Aktionstage in München gegen deutsch-syrisches Abschiebeabkommen
7000 Flüchtlinge sind in Deutschland von Abschiebung in den Folterstaat
Syrien bedroht. Dort erwarten sie Haft und Folter. Möglich wird dies nur
durch das skandalöse "deutsch-syrische Rückübernahmeabkommen". Dagegen
müssen wir gemeinsam kämpfen.
Kommt zu den Aktionstagen in München vom 23.-24. April 2010!
http://thecaravan.org/node/2354
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Unterbrechung des Essenspaketeboykotts am 13. April 2010
Streikenden Flüchtlingen rufen nach Aussetzung des Boykotts zur
Fortsetzung des Protestes auf. Erklärungen zur Unterbrechung des
Essenspaketeboykotts am 13. April 2010 und Perspektiven zur Fortsetzung
des Aufbegehrens.
http://thecaravan.org/node/2380
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weiterhin: Aktuell größte ePetition an den Bundestag will Residenzpflicht
abschaffen (http://www.thevoiceforum.org/node/1554)
Die ePetition gegen die Residenzpflicht kann bis 27. April 2010
mitgezeichnet werden unter:
https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petiti
on=10249
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Karlsruhe: Zentrale Demonstration gegen Abschiebungen - am 8. Mai 2010,
14.00 Uhr, Karlsruhe, Friedrichsplatz/Erbprinzenstraße:
http://www.thevoiceforum.org/node/1563
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Flüchtlings-Demo in Augsburg gegen Lagersystem am 24.04.2010:
http://thecaravan.org/node/2383
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Thüringen/Katzhütte etc.
Der Kampf der Flüchtlinge in Thüringen gegen Schimmelpilze, "deutsch
duschen" und für menschenwürdige Unterbringung
http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/katzhuette08.html
Wir wollen in normalen Häusern wohnen und nicht in Baracken!
http://thecaravan.org/node/1489
Proteste bei der Bau- und Betreiberfirma von Flüchtlingslagern K & S zur
Unterstützung der Proteste in Katzhütte. Stellungnahme zu den
Zwangsumverteilungen der Sprecher der Flüchtlingsproteste in Katzhütte:
http://thecaravan.org/node/1551
Thüringen Lager: Delegationsbesuch der Isolationsheime in Gerstungen und
Gangloffsömmern von der Karawane Wuppertal:
http://www.thevoiceforum.org/node/1397
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Und aus gegebenem Anlass etwas ausführlicher zur Situation in Hamburg:
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HAMBURG_AKTUELL
Am 16.04. 2010 ist in Hamburger Abschiebehaft wieder ein Mensch gestorben
(http://www.fluechtlingsrat-hamburg.de/).
In der Frauenhaftanstalt Hanhöfer Sand in Hamburg wurde die 34jährige
Indonesierin Yeni P. erhängt aufgefunden. Weil sie aus Sicht deutscher
Behörden kein Aufenhaltsrecht hatte, verhängte das Gericht eine 3 monatige
Haftstrafe zur Bewährung und ordnete Abschiebehaft an. Yeni wurde die
Zukunft und ihr Leben geraubt. Innerhalb von zwei Monaten endete
für zwei Menschen, die nur in Sicherheit leben wollten und deshalb in
Deutschland Schutz suchten, tödlich. Abschiebung ist staatlich
organisiertes Verbrechen. Abschiebehaft ist ein von jeglicher öffentlicher
Kontrolle abgeschirmter Raum, wo Menschen in größter Verzweiflung in
Erwartung ihrer gewaltsamen Abschiebung der totalen Willkür der Behörden
ausgeliefert sind. Es gibt hunderte von dokumentierten und unzählige
undokumentierte Fälle von Gewalt, Suizid und behaupteter Selbsttötung in
deutschen Abschiebegefängnissen
(http://www.ari-berlin.org/doku/titel.htm). Die Selektion und Abschiebung
aus Gründen, die der Menschlichkeit und dem gesellschaftlichen Fortschritt
widersprechen, ist die Basis, auf die das deutsche Gesellschaftssystem
aufbaut.
Hier fängt der Kampf für eine neue Gesellschaft - für "der andere bin ich"
- an.
Am 15.04. 2010 demonstrierten ca. 300 Menschen mehrheitlich aus dem
deutschen linken Spektrum spontan wegen des gewaltsamen Tods von Yeni P.
und gegen Abschiebungen. Mit Flyern wurde das KARAWANE-Festival in Jena -
gegen koloniales Unrecht - bekannt gemacht.
Am 15.04. 2010 wurde die Ausstellung des algerischen Karrikaturisten Said
S. (http://thecaravan.org/node/2360) in Hamburg von "Kein Mensch ist
illegal" eröffnet. 40 scharfsinnige und sarkastische Zeichnungen über die
Konfrontation des Flüchtlings/Verbrenners mit dem europäischen
Grenzregime, dem Aushängeschild des modernen Kolonialismus.
Die Zeichnungen sind teilweise mit arabischer Schrift ergänzt. Diese ist
in einem Begleitheft ins Deutsche übersetzt. Der Begriff Verbrenner für
den Bootsflüchtling kommt, daher, dass die Bootsflüchtlinge, wenn sie ihr
Ziel erreicht haben, ihre Boote verbrennen würden. Die Vernissage begann
mit einer Vorstellung von Saids Person durch einen Freund und einem
Videointerview mit ihm. Die Ausstellung ist sehr zu empfehlen. Sie ist
noch bis zum 30.April in Hamburg zu sehen. Später ist sie auch auf dem
KARAWANE Fest ausgestellt.
Am 17.04. 2010 veranstaltete die lokale KARAWANE Gruppe den zweiten
Mobilisierungstisch in Hamburg Altona. Mit einem neune Transparent und
aktuellen Infos zum Festival und zu aktuellen Flüchtlingskämpfen wurden
wieder zahlreiche Menschen angesprochen. Öffentliche Infotische sind ein
sehr gutes Mittel um die direkte Kommunikation zwischen Menschen
aufzubauen - gegen das "Meinungsmonopol" der Medien. Was sind die
Argumente dagegen, dass wir eine Menschheit sind, dass wir alle bestimmte
Grundbedürfnisse befriedigen müssen, dass wir technologisch in der Lage
sind alle zu versorgen und im Einklang mit der Umwelt zu produzieren, dass
Demokratie und universelles Menschenrecht in Deutschland ein längst
entlarvte Lüge sind, die dennoch von Politikern und Medien jeden Tag neu
bemüht wird - wie zu Afghanistan: humanitäre Ziele heißt in der Praxis
Zivilisten ermorden und Flüchtlinge abschieben.
Es stimmt - immer mehr Menschen zweifeln an der herrschenden Politik und
der Gedanke, dass es keine Lösung mit dem herrschenden System gibt, ist
oft sehr nah. Deshalb sollen wir immer wieder das Gespräch auf der Strasse
suchen und uns einmischen. nächster Infotisch in zwei Wochen.
von
KARAWANE Gruppe Hamburg
Internationales Zentrum B5
Brigittenstrasse 5, 20359 Hamburg
Tel: 040-43 18 90 37, Fax 040-43 18 90 38; mail: free2move[ät]nadir.org
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Unterhalb findet ihr noch den aktuellen Aufrufstext. Falls ihr die neuen
Flyer noch nicht bekommen habt, dies ist ein überarbeiteter Text, den ihr
überdenken, weiterdenken und weiterverbreiten könnt.
Soweit von uns aus. Ich hoffe, dass ihr alle in freudiger Erwartung und
emsiger Vorbereitung verbleibt. Wir werden unsere Mühlen am Laufen halten,
damit letztendlich andere Räder endgültig zum Stehen kommen.
In Solidarität,
die lokale Vorbereitungsgruppe Jena / TheVoice Refugee Forum
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Lasst uns die Angst zugunsten der Freiheit überwinden!
Dezentral und draußen wird vom 4. bis zum 6. Juni in Jena ein Festival
stattfinden: Vorträge, Diskussionen, Theater, Musik, Filme und
Ausstellungen. Es wird Ausdruck unseres Widerstands gegen die neokoloniale
Ausbeutung und ihre tödlichste Folge sein:
Die Abschiebung von Flüchtlingen. Zentrale Programmpunkte sind die
Eröffnung eines Mahnmals für die Toten der Festung Europa und eine
Maskenparade: In Form westafrikanischer Masken werden jene, die auf ihrem
Weg nach Europa gestorben sind, Einzug in die Stadt halten.
Die EU versucht mit mörderischen Polizei - und Militäreinsätzen, die
Folgen des jahrhundertealten, bis heute andauernden Kolonialismus von
Europa fern zu halten. Wenn Flüchtlinge es dennoch hierher schaffen,
werden sie isoliert, schikaniert, in Lager oder Abschiebehaft gesteckt.
Wir werden diese menschenfeindliche Praxis unterlaufen. Zusammen und ohne
Angst vor Repression durch Kontrollen und Residenzpflicht.
Das Festival will AktivistInnen vereinen, die Dynamik des Widerstands neu
entfachen, die Vielfalt und den Druck unserer Kampagnen erhöhen.
Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen widersetzt
sich dem alltäglichen Rassismus von Behörden und Polizei, der
institutionalisierten Diskriminierung von Asylsuchenden und der
Kriminalisierung von Bewegungsfreiheit.
Sie kämpft für die Aufklärung des Feuertodes von Oury Jalloh in einer
Polizeizelle in Dessau, sie erkämpfte die Schließung des Isolationslagers
in Katzhütte und streitet nun für die Schließung des Lagers in Möhlau.
Seit dem Jahr 2000 leistet sie mit zivilem Ungehorsam Widerstand gegen die
³Residenzpflicht², zurzeit organisiert sie den Essenspaketeboykott in
Bayern.
Seit dem Aufkommen des Kolonialismus gründet sich die europäische
Identität auf die boshafte Annahme von Überlegenheit über alle anderen
Kulturen und Völker. Die Herrschenden benutzen die Furcht als Waffe, um
Menschen zu unterwerfen und zu isolieren. Stillschweigend und mit
ängstlich eingezogenem Kopf nur so sollen wir überleben dürfen.
Durch Furcht werden Wunden unsichtbar, verbergen sich hinter
heimtückischen Erzählungen von "Überlegenheit" und "Minderwertigkeit",
"zivilisiert sein" und "primitiv sein". Trotz der Hunderten von Millionen
Opfer von Sklaverei, Kolonialismus, Imperialismus und Faschismus, glauben
die Europäer und ihre Nachkommen überall auf der Welt bis heute an die
Überlegenheit ihrer Gedanken, Lebensweise und Handlungen. Statt die
Ursachen von Migration, Umweltzerstörung und Kriegen anzuerkennen, schüren
sie Furcht vor Einwanderern.
Doch wenn wir uns vereinigen und unsere Furcht überwinden, bewegen wir die
versteinerten Verhältnisse. Das Karawane-Festival entsteht aus unserer
physischen Präsenz hier, unseren Erfahrungen und denen der Toten, unserem
Kampf und Widerstand. Es ist die Demonstration unserer
Zusammengehörigkeit inmitten von Barbarei.
Masken sind in Afrika eine hoch verehrte kulturelle Performance bei
traditionellen Festen. Sie sind Mittel gemeinschaftlicher Selbst
Reflexion, des Schutzes und der Solidarität in Zeiten von Katastrophen
oder großen Unglücks. Sie repräsentieren Gottheiten oder tote Personen,
die nicht physisch wahrgenommen oder berührt werden können. Mit der Würde
unserer Ahnen werden die Masken auf dem Festival unsere Geschichte in
unseren eigenen Worten erzählen. Sie werden den Kolonisatoren Fragen
stellen und uns helfen, die Grundlagen unser Menschlichkeit Solidarität,
Mitleid und Menschenwürde zurück zu gewinnen.
Das Festival wird auf ehrenamtlicher Basis organisiert, niemand wird daran
etwas verdienen.
Die Grundlage der andauernden kolonialen Ungleichheit sind wirtschaftliche
Interessen. Die menschenunwürdige Behandlung von Flüchtenden, ihre
Internierung und Abschiebung, werden mit ihrem geringem ökonomischen Wert
gerechtfertigt. Wir wollen dies nicht reproduzieren!
Wir freuen uns auf Ideen, Anregungen und Aktionen, Kunst, Zeugenaussagen,
Kampf, Analysen und Utopien für die Zeremonie des Karawane-Festivals für
die Rechte der Flüchtlinge.
Niemand ist allein! Unser Recht auf Bewegungsfreiheit ist nicht
verhandelbar! Lasst uns die Angst zugunsten der Freiheit überwinden!