Presserklärung 17. Januar 2008
PRO ASYL Bundesweite Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge e.V.
Presseerklärung
17. Januar 2008



Melilla, ¿por qué no te calmas?

Melilla greift Journalisten und Menschenrechtler an, die Missstände aufdecken.
Presserklärung 17. Januar 2008

PRO ASYL Bundesweite Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge e.V.

Presseerklärung

17. Januar 2008




Melilla, ¿por qué no te calmas?

Melilla greift Journalisten und Menschenrechtler an, die Missstände aufdecken.



Die Regierung der spanischen Exklave Melilla versucht, die Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisation PRODEIN einzuschüchtern und mundtot zu machen. Anlass ist die spanienweite Ausstrahlung einer Reportage des nationalen Fernsehsenders TVE unter dem Titel ?Melilla Rap?. Anfang Januar beschäftigte sich der Sender mit der Situation minderjähriger Migranten in Melilla. Dabei berichteten die Betroffenen und Mitarbeiter von PRODEIN von systematischen körperlichen und psychischen Misshandlungen durch das Personal in einem der Aufnahmezentren für Minderjährige. PRODEIN hat seit langem zahlreiche Zeugenaussagen gesammelt, Fotos und Dokumentationen den Behörden vorgelegt.



Obwohl von PRODEIN Strafanzeigen gestellt wurden, hatte das Sozialdezernat der Stadt die Misshandlungsvorwürfe von PRODEIN stoisch ausgesessen. Nach der Ausstrahlung der TVE-Reportage ?Melilla Rap? stieg man dort plötzlich eiligst auf die Barrikaden. Von ?Lüge, Verleumdung und Medienhetze? ist da die Rede, mit denen PRODEIN und die Reporter von TVE dem Ansehen der Stadt angeblich schaden wollen. Melilla sei ein Beispiel für ?soziale Gerechtigkeit, Gastfreundschaft und Geduld" betonte die Sozialdezernentin.



Allzuweit scheint es mit diesen Tugenden nicht her zu sein: Denn zwei Mitarbeitern von PRODEIN und dem TV-Team droht die Stadt nun mit einer Verleumdungsklage und wirft mit allerlei verbalen Attacken und Beschwerdebriefen um sich.

PRO ASYL hofft, dass eines dieser Wurfgeschosse das Glashaus, in dem sich die Verantwortlichen verschanzen, bald zum Einsturz bringt und die kontinuierliche Verletzung der Kinder- und Menschenrechte in Melilla endlich geahndet und beendet wird. Wer tatsächlich um das Ansehen Melillas als ?sozial gerechte? Stadt bemüht ist, sollte sich für die Verteidigung der Rechte Schutzsuchender einsetzen und nicht deren Unterstützer attackieren.

gez. Kerstin Böffgen

Referentin


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