Behördenrassismus contra Kindeswohl

Jugendamt Vogtlandkreis verweigert nigerianischen Kindern Kontakt zur Mutter

The VOICE Refugee Forum ruft zur Unterstützung von Claudia Omoroghomwan auf


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An Presse und Öffentlichkeit


Behördenrassismus contra Kindeswohl

Jugendamt Vogtlandkreis verweigert nigerianischen Kindern Kontakt zur Mutter

The VOICE Refugee Forum ruft zur Unterstützung von Claudia Omoroghomwan auf

?Sie zerstören meine Kinder, sie helfen ihnen nicht. Wenn wir uns dagegen wehren, machen sie uns noch mehr Schwierigkeiten. Es gibt kein Menschenrecht.? (Claudia Omoroghomwan)

Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen fordert die sofortige Familienzusammenführung von Sophia, Sandra und Sonia Omoroghomwan mit ihrer Mutter Claudia und ihrer Schwester Dammiana.


Solidaritätskundgebung
mit Claudia Omoroghomwan und ihren Kindern
Donnerstag, den 2. Oktober 2008, 16°° Uhr in Reichenbach (Vogtland), Postplatz


Wir protestieren gegen Schikanen der Behörden des Vogtlandkreises!

Mehrere Jahre lebten Claudia Omoroghomwan und die Kinder Sophia (14), Sandra (13) und Sonia (8) Omoroghomwan und Dammiana Oronsaye(6) als Asylbewerber in dem Lager Posseck (Vogtlandkreis/Sachsen) in räumlicher Abgeschiedenheit, sozialer Isolation und gesellschaftlicher Vereinsamung. Den Kindern fehlte der Kontakt zu anderen Kindern, ein Schulbesuch war lange Zeit gar nicht und später nur unter äußerst schwierigen Bedingungen möglich. Das Leben im Heim war geprägt durch ständige Überwachung und Kontrollen des Lebenswandels der Familie durch die Heimleitung. Wegen dieser Situation hatte sich Frau Omoroghomwan schon im Jahr 2007 ergebnislos an das Jugendamt gewandt. Ihre
Gesuche an die Ausländerbehörde nach Umverteilung in einen anderen Landkreis oder in eine Privatwohnung wurden systematisch negativ beantwortet.

Wir protestieren gegen die brutale Polizeiaktion gegen die Kinder von Frau Omoroghomwan!

Auf die Entscheidung der drei größeren Mädchen, auf eigene Initiative den Bedingungen im Lager Posseck zu entfliehen und in ein Kinderheim umzuziehen, folgte Polizeigewalt. Am Freitag, dem 16.05. 08 wurden Sophia, Sandra und Sonja Omoroghomwan von der Polizei in Handschellen und unter Einsatz von massiver
physischer Gewalt aus dem AWO-Kinderheim in Treuen zurück in das isolierte Flüchtlingslager in Posseck (Sachsen) abgeschoben.

Wir protestieren gegen die Entziehung des Sorgerechts von Frau Omoroghomwan!

Die Mädchen Sophia, Sandra und Sonia Omoroghomwan waren ihrer Adoptivmutter Frau Claudia Omoroghomwan 2004 bzw. 2006 nach Deutschland gefolgt. Ihr, der Schwester des Vaters, war nach dem Unfalltod der leiblichen Eltern 2002 die Sorge über die Kinder ihres Bruders übertragen worden, 2003 hat sie die Kinder adoptiert. Schon zu Lebzeiten der Eltern wohnten die Kinder teilweise bei ihr. Sie hat den deutschen Behörden nie verschwiegen, dass es sich nicht um ihre leiblichen Kinder handelt. Jahrelang interessierte sich niemand für die familiäre Situation.
Als Frau Omoroghomwan wiederholt eine eigene Wohnung für sich und die vier Mädchen einforderte, weil die Lebensbedingungen in dem isolierten Heim in Posseck für eine Familie nicht tragbar waren und als sich starker öffentlicher Protest gegen das Vorgehen von Polizei und Jugendamt im Mai 2008 regte,
wurden die Familienverhältnisse ein Thema für die Behörden: Im Juli 2008 wurde die Vormundschaft auf das Jugendamt übertragen – mit der Begründung, dass Claudia nicht die leibliche Mutter sei. Dass Frau Omoroghomwan die Kinder in Nigeria adoptiert hat, dass sie ihre einzige und nächste Bezugsperson ist,
dass sie die Person ist, zu der sie Vertrauen haben und über die sie die Verbindung zu ihren nigerianischen Wurzeln aufrechterhalten können – all das spielte bei der Entscheidung keine Rolle

Wir protestieren dagegen, dass die Mädchen Claudia Omoroghomwan systematisch entzogen werden und wie in einem Gefängnis gehalten werden.

Claudia Omoroghomwan wurde über die Entscheidung des Familiengerichts nicht informiert.
Die Kinder leben seit Juni von der Mutter getrennt im Kinder- und Jugendheim Sonnenschein in Markneukirchen unter der formellen Vormundschaft eines Mannes, den sie nicht kennen, und werden der Mutter systematisch entzogen.

Besuche bei der Mutter werden den Kindern verweigert. Sie können sie nicht sehen, wenn sie den Wunsch dazu verspüren. Der Umgang der Kinder mit der Mutter wurde auf einen überwachten Besuch pro Monat beschränkt.
Ein wöchentliches Telefonat ist gestattet, das auf Deutsch geführt werden soll. Telefonverbot mit der Mutter wird als Strafmaßnahme eingesetzt.
Den Kindern wird keine persönliche Freiheit zugestanden. Sie dürfen das Heim nicht verlassen. Ihr Taschengeld wird ihnen nicht ausgehändigt.
Kontakte zu anderen Freunden der Familie werden unterbunden. Briefkontakt ist nicht gestattet.
Ihr Wunsch, bei ihrer Kirchengemeinde in Plauen Gottesdienste zu besuchen, wird nicht respektiert, sie dürfen nicht einmal Anrufe von Mitgliedern der Kirchengemeinde entgegennehmen.
Der Anwältin, die die Kinder in dem Ermittlungsverfahren wegen der gewaltsamen Aktion gegen die Polizei und das Jugendamt vertritt, wird der Kontakt mit den Kindern verweigert mit der Begründung, dass das Jugendamt als Vormund der Kinder sie nicht beauftragt hätte (!)

Unter der Trennung leidet auch Dammiana, Claudia Omoroghomwans jüngste, leibliche Tochter, die nunmehr völlig ohne Kontakt zu anderen Kindern lebt.

Unsere Organisation protestiert gegen den missbräulichen Umgang mit dem Argument des ?Kindeswohls.?
Dieses Argument wird von Seiten des Jugendamts instrumentalisiert und je nach Situation im eigenen Interesse ausgelegt. Die Kinder sollen dem Einfluss der Mutter entzogen werden und werden damit auch ihrer afrikanischen Wurzeln und ihrer Identität beraubt.

Wir verlangen die sofortige Wiedervereinigung der Familie und die Gewährleistung des Umzugs in eine zentrale und private Wohnung, die groß genug ist für fünf Personen, wo sich Mutter und Kinder gesund entwickeln können.

Wir protestieren gegen den behördlichen Rassismus und Machtmissbrauch, gegen die Nichtbeachtung des Wohls der Familie, gegen die Verletzung ihrer Grundbedürfnisse und ihrer Menschenrechte!

Wir laden Euch zur Teilnahme an der Solidaritätskundgebung mit Claudia Omoroghomwan ein:
Donnerstag, den 2. Oktober 2008, 16.00 Uhr in Reichenbach

Der Protest findet im Rahmen der Aktionskonferenz vom 2. - 5. Oktober anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen statt. http://thecaravan.org/node/1668

Thüringen, 28.09.2008
Weitere Informationen:
Claudia Omoroghomwan Telefon: 0152-05 31 24 91
Osaren Igbinoba Telefon: 0176-24 56 89 88

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Flüchtlingsrat Berlin
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