Hamburg - Solidarit ät mit den Flüchtlingen in Katzhütte

An die BewohnerInnen der GU Katzhütte


Hamburg, den 4. März 2008

Wir erklären uns solidarisch mit Euch, den Flüchtlingen im Lager Katzhütte
in Thüringen und unterstützen Euren Appell vom 20.02.08, in dem Ihr die
miserablen Lebensbedingungen in den Baracken dieser
?Gemeinschaftsunterkunft? des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt angeprangert
und die Forderung nach Unterbringung in normalen Häusern erhoben habt.

Wir, die Horst-Arbeitsgruppe Hamburg, haben uns nach der AusLagerung der
Hamburger Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung nach Nostorf-Horst in
Mecklenburg-Vorpommern im Oktober 2006 gegründet und besuchen seitdem
regelmäßig die dort lebenden Flüchtlinge, um ihre Isolation zu
durchbrechen.

Auch wir fordern schon von Anfang an die Auflösung dieses Lagers und aller
Lager für Flüchtlinge und MigrantInnen, und stattdessen Unterbringung der
Menschen in Wohnungen.

Ganz entschieden lehnen wir die Zustände im Lager Katzhütte ab und
unterstützen Euren Appell und den Kampf um Eure Würde! – Insbesondere
solidarisieren wir uns mit Euren Forderungen:

Wir wollen ein Ende von diesem Leben voller Schikanen und psychischer Folter!
Wir wollen in normalen Häusern leben und nicht in Baracken!
Wir wollen dieses miserable Heim schließen!

Wir, die Horst-Arbeitsgruppe Hamburg, haben einen Brief an das
Landkreisamt Saalfeld-Rudolstadt geschrieben in dem wir erklärt haben,
dass wir uns dem Appell anschließen, und die Behörden auffordern, die
?Gemeinschaftsunterkunft Katzhütte? zu schließen und die Menschen in
Wohnungen unterzubringen.


Mit solidarischen Grüßen

Horst-AG Hamburg
(kein mensch ist illegal + Flüchtlingsrat Hamburg)



An das Landratsamt Saalfeld-Rudolstadt


Hamburg, den 4. März 2008

Wir erklären uns solidarisch mit den Flüchtlingen im Lager Katzhütte in
Thüringen, die am 20.02.08 in einem Appell die miserablen
Lebensbedingungen in den Baracken dieser ?Gemeinschaftsunterkunft? des
Landkreises Saalfeld-Rudolstadt anprangerten und die Forderung nach
Unterbringung in normalen Häusern erhoben.

Wir, die Horst-Arbeitsgruppe Hamburg, haben uns nach der AusLagerung der
Hamburger Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung nach Nostorf-Horst in
Mecklenburg-Vorpommern im Oktober 2006 gegründet und besuchen seitdem
regelmäßig die dort lebenden Flüchtlinge, um ihre Isolation zu
durchbrechen.

Auch wir fordern schon von Anfang an die Auflösung dieses Lagers und aller
Lager für Flüchtlinge und MigrantInnen, und stattdessen Unterbringung der
Menschen in Wohnungen.

Ganz entschieden lehnen wir die Zustände im Lager Katzhütte ab und
unterstützen den Appell der BewohnerInnen:


Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir, die Asylbewerber, die in dem Flüchtlingsheim von Katzhütte leben,
möchten Ihnen mitteilen, dass wir unter den äußerst miserablen Zuständen
in unserem Flüchtlingsheim sehr leiden und deshalb entschieden haben, auf
verschiedene Art und Weise zu protestieren, um das Camp zu schließen aus
den folgenden Gründen:

1. Wir, das sind um die 35-40 Einzelpersonen (jung und alt) und mehrere
Familien aus aller Welt, die völlig isoliert, ohne jeglichen Kontakt zur
deutschen Gesellschaft in einer Gemein-schaftsunterkunft in Katzhütte
leben. Katzhütte ist ein kleines Dorf im Thüringer Wald, 1h30 Minuten mit
dem Zug entfernt von Saalfeld.

2. Wir und unsere Kinder werden hier wie Kriminelle behandelt, obwohl wir
keine sind. Wir leben wie in einem Gefängnis weggesperrt, nur weil wir
Asylbewerber sind.
3. Von 17.00 bis 8.00 stellt die Heimleitung uns das warme Wasser für die
Dusche ab und nach 16.00 Uhr dürfen wir die Gemeinschaftsküche nicht mehr
benutzen. Wir bekommen von der Heimleitung weder Seife noch
Toilettenpapier, obwohl sie verpflichtet wären uns selbiges
auszuhändigen.

4. Unsere Schlafräume befinden sich in einem sehr schlechten Zustand. Es
sind alte herun-tergekommene Hütten, gebaut aus Karton und Faserplatten.
In den Hütten riecht es muffig, weil die Wände angeschimmelt sind. Wir
haben Angst, dass sich das auch auf unsere Gesundheit auswirkt.

5. In Katzhütte gibt es für uns keine Möglichkeit einen Deutschkurs zu
besuchen bzw. ander-weitig die deutsche Sprache zu erlernen. Deshalb
sprechen die meisten von uns kein Wort deutsch. So brauchen wir immer
irgendjemanden, der uns die Briefe von der Ausländer-behörde oder dem
Doktor übersetzt.

6. Seit Januar 2008 bekommen wir unsere Sozialhilfe nur noch in Form von
Gutscheinen ausgehändigt. Wir bekommen gar kein Bargeld mehr und die
monatliche Summe wird nicht auf einmal ausgezahlt. Mit den Gutscheinen
können wir nur in einem bestimmten Super-markt Lebensmittel einkaufen.
Dieser Supermarkt gehört der Tegut Kette an und ist einer der teuersten
Supermärkte von Deutschland, so dass unsere Sozialhilfe meist nur für eine
Woche reicht.

7. Um uns aus Katzhütte weg zu bewegen, müssen wir einen Urlaubsschein bei
der Auslän-derbehörde in Saalfeld beantragen. Das Zugticket, um nach
Saalfeld zu fahren müssen wir selber bezahlen. Da wir aber für die
Gutscheine ausschließlich Lebensmittel bekommen, haben wir kein Geld für
ein Zugticket. Das ist vor allem für die Familien mit Kindern ein Problem,
die mit den Kindern öfter zu einem Arzt nach Saalfeld fahren müssen.

8. Um uns zu duschen, müssen wir ca. 300 Meter durch die Kälte laufen, so
dass viele Kinder und alte Menschen kontinuierlich krank sind. (Katzhütte
befindet sich in den Bergen, der Winter ist lang, die Temperaturen sind
oft unter null Grad mit Schnee)

9. Wir leiden außerdem unter der Art und Weise, wie wir von der
Heimleiterin behandelt werden. Sie schreit uns oft an und bestraft uns
kollektiv, indem sie das Wasser in der Küche abstellt, den Kühlschrank
oder den Elektroheizer konfisziert oder die Gemeinschaftsküche abschließt.

Wir wollen ein Ende von diesem Leben voller Schikanen und psychischer Folter!
Wir wollen in normalen Häusern leben und nicht in Baracken!
Wir wollen dieses miserable Heim schließen!

Wir rufen Sie auf, uns zu unterstützen in unserem Kampf um unsere Würde!
Wir bitten Sie um Ihre Solidarität!

Die Bewohner der G.U. Katzhütte


Wir, die Horst-Arbeitsgruppe Hamburg, schließen uns dem Appell an, und
fordern Sie auf, die ?Gemeinschaftsunterkunft Katzhütte? zu schließen und
die Menschen in Wohnungen unterzubringen!


Mit freundlichen Grüßen

Horst-AG Hamburg
(kein mensch ist illegal + Flüchtlingsrat Hamburg)




Spenden für Hier Geblieben!

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Stichwort : Bleiberecht!

Flüchtlingsrat Berlin
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 100 205 00
Konto 311 68 03

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