75 Jahre Moorsoldatenlied: 1933-2008

Moorsoldatenlied-Veranstaltungshinweis

Sonntag | 16.März 2008 | 17.00 Uhr

Kulturfabrik Moabit | Theaterdock

75 Jahre Moorsoldatenlied: 1933-2008

Das Moorsoldatenlied
Eines der bekanntesten Lieder aus dem Widerstand gegen den
Nationalsozialismus ist das Lied von den Moorsoldaten. Das "Lied der
Moorsoldaten" ist vor 75 Jahren, im August 1933, im Konzentrationslager
Börgermoor im Emsland entstanden. Erstmals wurde es anlässlich einer von den
Häftlingen selbst organisierten Kulturveranstaltung durch den Solinger
Arbeitergesangsverein (der damals geschlossen inhaftiert war) vorgetragen.
Die Kulturveranstaltung war die Antwort auf die "Nacht der Latten", einem
Überfall von SS-Leuten auf eine Häftlingsbaracke. Das Lied wurde bereits
zwei Tage nach der "Uraufführung" von der Lagerleitung verboten. Trotzdem
konnten Kopien aus dem Lager herausgeschmuggelt werden. Das Lied wurde als
Zeugnis des antifaschistischen Widerstands auf der ganzen Welt bekannt und
zur Hymne des Spanischen Bürgerkriegs.


"Dann ging es raus zur Arbeit, dann mussten wir antreten. Ich bin dann
größtenteils zu dem Kuhlenkommando gekommen. Da waren so zirka 500
Gefangene, und da wurde wieder gezählt. Wenn wir da waren, nachher im Moor,
auf dem Gelände, wo wir arbeiteten, da wurden wir gezählt, und ringsum war
dann die Postenkette..."

Zeitzeuge Erwin Schulz erzählt
Erwin Schulz, Gewerkschafter und Mitglied in dem von den Nazis verbotenen
Arbeitersportverein ?Fichte", wurde 1935 verhaftet und zu fünf Jahren
Zuchthaus, wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt. Nach zwei Jahren
Haft im Zuchthaus Luckau wurde er in das Strafgefangenenlager nach
Börgermoor verschleppt. Hier, im Lager Esterwegen und im Lager
Aschendorfermoor, wurde Erwin Schulz in den folgenden drei Jahre inhaftiert.
Wie die anderen Häftlinge musste er unter schwersten Bedingungen und
Schikanen seitens der SA mühsam im Moor arbeiten. 1942 wurde er für das
Strafbataillon 999 der Wehrmacht zwangsrekrutiert. Schnell gelang es Erwin
Schulz in Kriegsgefangenschaft der Alliierten zu geraten. 1946 konnte er
nach Deutschland zurückkehren.

Inzwischen ist Erwin Schulz 95 Jahre alt und einer der letzten Überlebenden,
der über die Lager und das Lied berichten kann.

Gemeinsam wollen wir an die Entstehung dieses berühmten antifaschistischen
Widerstandsliedes erinnern und über die mörderischen Arbeits- und
Lebensbedingungen in den wenig bekannten Emslandlagern berichten.

Sonntag | 16.März 2008 | 17.00 Uhr

Kulturfabrik Moabit | Theaterdock

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