[Caravane-info] 08-02-21 VL/Ludwigstr. 37/Halle - Einladung zu Film
& Vortrag: Das Dublin II Abkommen
[Caravane-info] 08-02-21 VL/Ludwigstr. 37/Halle - Einladung zu Film
& Vortrag: Das Dublin II Abkommen

no lager halle
Ludwigstr. 37
06110 Halle/S.

Tel: 0345/170 12 42
Fax: 0345/170 12 41

caravan.halle@gmx.net
www.ludwigstrasse37.de/nolager


Einladung zu Film & Vortrag:
Das Dublin II Abkommen,
warum immer weniger Flüchtlinge nach Sachsen-Anhalt kommen

Wann: Donnerstag, den 21.02.08 von 20 bis 22 Uhr
Wo: VL/Ludwigstr. 37 in Halle /S.
Veranstalter: no lager halle
Mit: Harld Glode, Flüchtlingsrat Brandenburg und Borderline Europe
gefördert: alv/alternatives Vorlesungsverzeichnis des Stura

Die Zahl der AsylbewerberInnen in der BRD sinkt seit 1993
kontinuierlich. Inzwischen ist sie auf einem niedrigeren Stand
angekommen als 1977, als der "Eiserne Vorhang" noch stand. Eine der
Ursachen für diese Entwicklung ist der kontinuierliche Ausbau und die
Vorverlagerung der Grenzkontrollen in die osteuropäischen
Nachbarstaaten. Die Abschottungspolitik der Europäischen Union wird
durch FRONTEX bis in die Sahelzone vorgeschoben.
Gleichzeitig wird die Abschreckungspolitik im Landesinneren fortgesetzt,
indem die Asylsuchenden in immer entlegeneren Lagern untergebracht
werden. So will das Land Sachsen-Anhalt, alle AsylbewerberInnen, die neu
nach Sachsen-Anhalt kommen, zentral in der GU-ZAST
(Gemeinschaftsunterkunft - Zentrale Anlaufstelle für Asylbewerber) am
äußersten Rand von Halberstadt für bis zu 15 Monaten unterzubringen. Nur
Asylbewerberfamilien mit Kindfern sollen davon ausgenommen sein.

Das Dublin II-Abkommen ermöglicht Flüchtlingen nur noch bei ihrer ersten
Kontrolle innerhalb der Schengenstaaten einen Asylantrag zu stellen. Es
trat im März 2003 EU-weit in Kraft und wird dazu genutzt, Flüchtlingen
den Zugang zu den europäischen Kernstaaten zu verweigern. Wenn
Flüchtlinge nach einer Kontrolle in andere EU-Staaten weiter reisen und
dort kontrolliert werden, werden sie direkt in das Land abgeschoben, in
dem sie zuerst kontrolliert wurden. Da die BRD nur von Schengen- und
EU-Staaten umgeben ist, können die meisten Flüchtlinge kein Asyl in der
BRD beantragen und werden direkt abgeschoben.

Wie das Dublin II-Abkommen vom Februar 2003 die AsylbewerberInnen in den
Randstaaten der EU festhält und Kettenabschiebungen bis ins Heimatland
"ermöglicht" wird Harald Glöde vom Brandenburger Flüchtlingsrat und
Borderline Europe am 21. Februar genauer beleuchten.

Vor dem Vortrag zeigen wir den 35 minütigen Film "Lieber Muslim..."
(2005) von Kerstin Nickig. Der Film beschreibt die Flucht einer Familie
aus Tschetschenien nach Polen und wurde mit mehreren Kurzfilmpreisen
ausgezeichnet.


Am 20.03.08 wird Michael Marischka von der IMI - Informationsstelle
Militarismus e.V. Tübingen einen Vortrag zu "Frontex - vernetzte
Sicherheit an der Außengrenze der EU", dem anderen wichtigen Element der
Flüchtlingsabwehr Europas, halten.


Wir freuen uns auf Euer Erscheinen.
Eure no lager halle

1000 x 100 Euro - Spendenaufruf für das Aktionsprogramm!




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