Erneute Abschiebuing in Hildesheim
Sehr geehrte Damen und Herren,

im Verlauf des Abends erreichte mich unten folgende Mitteilung
.
Dazu sei noch zu erklären, daß ich mich sofort in das entsprechende Haus
begab und an einer Besprechung zu dem Vorgang, der sich Morgen ereignen
soll
teilnahm. Wir wollen diesem erneuten Akt von Abschiebung mit friedlichem
Protest entgegentreten.
Wenn Morgen um 8:00 Uhr, die Polizei im Haus Nummer 10a in der Senkingstraße
erscheint um diese Armen Menschen einem ungewissen Schicksal zu
überantworten, werden wir ebenfalls vor Ort sein, um die Abschiebung mit
friedlichen Mitteln zumindest so lange zu verzögern, bis die Nachricht zu
den
unten erwähnten Eilanträgen zur Aussetzung der Abschiebung eintrifft.

Mit freundlichen Grüßen und im Auftrag der Unterstützer der Betroffenen
Andreas Vasterling
Speicherstraße 7
31134 Hildesheim
05121-174887
anvas@gmx.de




Morgen früh, am 22.11.07, um 8:00 Uhr soll eine aus Inguschetien stammende
Familie aus Hildesheim in ihre Heimat abgeschoben werden. Die Familie,
Eltern
und drei minderjährige Kinder, lebt seit sechs Jahren in Deutschland,
zuletzt
in einem Flüchtlingswohnheim in der Hildesheimer Nordstadt.
Die jüngste Tochter wurde in Deutschland geboren, die Älteste besucht auf
Grund einer Hörbehinderung seit längerem eine Taubblindenschule in Hannover.
Sie kommuniziert über deutsche Gebärdensprache, was ihr in Inguschetien
nicht
helfen wird. Eine frühzeitige Umstellung auf russische Gebärdensprache war
nicht möglich, da die Ausländerstelle die Abschiebung erst gestern
angekündigt hat. Der Sohn der Familie besucht die Realschule, er spricht
sehr
gut deutsch und hat gute Noten. Der Vater geht einer geregelten Arbeit nach
und kann seine Familie damit ohne staatliche Unterstützung ernähren. Nur für
eine eigene Wohnung reicht das Geld nicht (kaum verwunderlich - einer
deutschen Familie mit drei Kindern würde dies ohne Kindergeld sicher auch
schwerfallen). Genau diese Tatsache scheint der Familie nun aber zum
Verhängnis zu werden: Eine im Eilverfahren beantragte Einstweilige Anordnung
gegen die Abschiebung wurde abgelehnt mit der Begründung, die Familie
verfüge
nicht über ausreichenden Wohnraum und könne daher sowieso keine
Aufenthaltserlaubnis erhalten. Die Familie wartet nun noch auf die
Entscheidung über einen Asylfolgeantrag, der auf der mangelnden
Berücksichtigung der gesundheitlichen Situation ihrer Tochter im ersten
Asylverfahren, sowie auf der verschärften Situation in Inguschetien basiert.
Dort hat sich die Lage in den vergangenen Monaten ständig verschlechtert,
wie
Menschenrechtsorganisationen und Medien berichten. Fast täglich gibt es
Anschläge, Morde und Entführungen, teils durch tschetschenische Rebellen,
teils durch russische Sicherheitskräfte, die laut der Internationalen
Gesellschaft für Menschenrechte einen "Kampf gegen die Bevölkerung" führen.

1000 x 100 Euro - Spendenaufruf für das Aktionsprogramm!




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