Abschiebungen in den Irak starten wieder!

Nächsten Montag (22.10.07) findet die erste Abschiebung via Zagros-Air statt

Wir rufen dazu auf das "ALIRAQ Aviation-Travel / GSA Zagros-Air" mit Faxen und Anrufen unter Druck zu setzen damit sie wieder aussteigen

Liebe Freundinnen und Freunde,

Abschiebungen in den Irak starten wieder! Nächsten Montag (22.10.07) findet die erste Abschiebung via Zagros-Air statt. Das Unternehmen ist wohl unter dem Druck der Kriminalpolizei eingeknickt nachdem es die Abschiebungen aufgrund unserer Kampagne (
irak.antira.info) zwischenzeitlich gestoppt hatte. Wir rufen dazu auf das "ALIRAQ Aviation-Travel / GSA Zagros-Air" mit Faxen und Anrufen unter Druck zu setzen damit sie wieder aussteigen. Verantwortlich ist Frau Balsam der das Subunternehmen ALIRAQ Aviation-Travel mit Sitz in Frankfurt gehört, da über sie die Abschiebeflüge gebucht werden und sie in der Lage ist die Flüge zu stornieren - was sie schon bei mehreren Flügen getan hat. (Weitere Informationen auf irak.antira.info)

Hier zwei Faxvorlage (erst eine kurze dann eine lange), es eilt:

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An:
ALIRAQ Aviation-Travel
GSA Zagros Air
Wilhelm-Leuschner Str. 7
60329 Frankfurt am Main

z.H.: Frau Balsam


Fax: 069 / 69 59 737 30 und 069 / 68 09 17 67
Tel: 069 / 69 59 7370
Sehr geehrte Frau Balsam,

bisher kannte ich die kurdisch-irakische Zagros-Air als ein Unternehmen, das dafür sorgte, dass verletzte irakische Kinder in Deutschland behandelt wurden. Nun wurde mir bekannt, dass ALIRAQ Aviation-Travel für Zargros-Ai r ab Montag den 22.Oktober wieder beginnt ihre eigenen Landsleute gegen ihren Willen in den Irak abschiebt. Ich bin zutiefst beschämt, dass sich jetzt sogar Iraker selbst an dem Unrecht beteiligen, das den irakischen Flüchtlingen in Europa widerfährt. Gerade Ihrer Firma, die ihren Hauptsitz in Erbil hat, sollte die dramatische Lage im Irak bekannt sein.

Sie sollten wissen, dass ich es mit meinem Gewissen und Glauben nicht vereinbaren kann, weiter mit einer Airline zu fliegen, die sich aus reiner Profitgier an unmenschlichen Abschiebungen beteiligt.

Stellen Sie sich auf die Seite der Menschen und des Lebens - steigen Sie aus dem schmutzigen Geschäft mit den Abschiebungen aus! In der Hoffnung, bald wieder guten Gewissens mit Zagros-Air fliegen zu können,


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Ort, Datum, Unterschrift



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An:
ALIRAQ Aviation-Travel
GSA Zagros Air
Wilhelm-Leuschner Str. 7
60329 Frankfurt am Main

z.H.: Frau Balsam


Fax: 069 / 69 59 737 30 und 069 / 68 09 17 67
Tel: 069 / 69 59 7370

Sehr geehrte Frau Balsam

mit Entsetzen habe ich erfahren, dass die Fluglinie Zagros Air, vertreten durch das Frankfurter Reisebüro Aliraq Aviation Travel GmbH mit der Abschiebung irakischer Flüchtlinge aus Deutschland Geld verdient. Wie Sie wissen, haben viele Tausende Irakerinnen und Iraker aus dem Nordirak zur Zeit des Regimes Saddam Husseins ihr Land verlassen und haben in Deutschland Zuflucht gefunden. Die meisten von Ihnen haben gearbeitet und von ihrem Arbeitsverdienst ihre zurückgebliebenen Familien unterstützt und haben so einen wesentlichen Beitrag für die Stabilität, den Aufbau und die Autonomie der unter kurdischer Verwaltung stehenden Regionen geleistet. Weil das Wirtschaftsembargo der Vereinten Nationen auch für die kurdische Autonomieregion galt und selbst kleine
Geldüberweisungen an die Familie davon erfasst waren, wurde viele dieser Personen zu hohen Strafen verurteilt. Sie und alle weiteren Flüchtlinge, denen inzwischen der Flüchtlingsstatus entzogen wurde,sollen nunmehr in den Irak abgeschoben werden.

Dies geschieht zu einer Zeit, in der die Flüchtlingskrise im Irak bedrückende Ausmaße angenommen hat. Die kurdischen Provinzen sollen derzeit 700.000 Flüchtlinge aus anderen Landesteilen beherbergen. Dass das reiche Deutschland damit beginnt, diese Flüchtlingskrise dadurch zu verschärfen, dass Menschen, die schon vor vielen Jahren in ihrer Heimat alles aufgegeben haben, nun abgeschoben werden, ist ein grober Bruch der Solidarität zwischen den Völkern. Dabei missachtet Deutschland sogar die Empfehlungen des UNHCR. Diese Empfehlungen besagen, dass eine Rückkehr in die kurdischen Provinzen nur für diejenigen möglich ist, die dort noch familiäre Bindungen haben. Demgegenüber sollen aus Bayern alle abgeschoben werden, die in einer der Provinzen oder in Kirkuk geboren wurden ­ selbst wenn sie dort nicht gelebt haben oder kein Familienangehöriger mehr dort heute noch lebt.

Wir möchten Sie dabei noch darüber informieren, dass ein Teil der Personen, die abgeschoben werden, nicht einmal über gültige irakische Reisedokumente verfügt. Sie sollen mit sogenannten EU-Laissez-passer in den Irak einreisen. Diese Praxis wird von kaum einer Regierung geduldet und kommt daher nur bei Abschiebungen in den Kosovo, der unter Verwaltung der UNO steht, zur Anwendung. Sollte die autonome kurdische Verwaltung oder die irakische Regierung diese klare Verletzung staatlicher Souveränität dulden, würde uns dies sehr wundern und die entsprechenden Autoritäten in ein schlechtes Licht rücken. Falls die Einreise mit diesen Papieren nicht glückt, haftet Ihre Gesellschaft für den Rücktransport, da der Transport von Passagieren ohne gültige Einreisepapiere durch die Internationalen Luftverkehrsabkommen untersagt ist.

Bitte unterstützen Sie die deutschen Behörden nicht bei diesem Vorhaben. Stellen Sie ihre Firma nicht für dieses schäbige Geschäft zur Verfügung. Wir sind uns sicher, dass diese Praxis viele Reisende, die ihre Familie besuchen wollen oder geschäftlich nach Erbil fliegen müssen, davon abhalten wird, ihre Fluglinie zu benutzen und Ihnen diese Art von Geschäften daher auch wirtschaftlichen Schaden zufügen wird.


Mit freundlichen Grüßen
_____________________________
Ort, Datum, Unterschrift




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Bayerischer Flüchtlingsrat

Augsburger Str. 13
80337 München

tel 089 76 22 34
fax 089 76 22 36

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