Karawanetour 07 ist gestartet

*Karawanetour 07 ist gestartet*

Auftakt der Tour der "Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und
MigrantInnen" 07 zum G8 in Heiligendamm +++ "Wir sind hier weil ihr unsere
Länder zerstört" +++ Demo bei bestem Sonnenschein +++ Weitere 16 Tourstopps
vor Heiligendamm +++ Abschluss beim G8-Migrationstag "Flucht und Migration"
+++ join the struggle!
Sommer, Sonne, Widerstand ab nun auch bei Karawane: Die bundesweite
Karawanetour 07 nach Heiligendamm startete gestern in Neuburg an der Donau
(Bayern). In den nächsten zwei Wochen werden an 16 Stationen Aktionen
stattfinden, die die Situation von Flüchtlingen und MigrantInnen
thematisieren werden.

Insbesondere bereits bestehende lokale Kämpfe wie in Blankenburg, Bramsche,
Forchheim, Freibessingen oder Neuburg a. d. Donau sollen hierdurch
unterstützt werden. Die Kampagnen gegen die Abschiebedrohungen zweier
Karawaneaktivisten, Engin Celik aus Kurdistan und Yabre Omarou aus Burkina
Faso sollen forciert werden. Die rassistische Polizei- und Staatsbrutalität
wird in Düsseldorf und Dortmund angeklagt, während die bevorstehenden
Änderungen des Ausländer- und Asylrechts in Berlin entlarvt werden. Enden
wird die Tour in Rostock um sich an den Anti-G8 Protesten zu beteiligen,
getreu dem alten KARAWANE-MOTTO: "We are here because you destroy your
countries." >>
http://thecaravan.org.

In Neuburg regt sich seit 2005 Widerstand gegen Lagerunterbringung und
Abschiebeterror. Um diesen Kampf zu unterstützen fanden sich heute
KarawaneaktivistenInnen aus dem gesamten Bundesgebiet in Neuburg ein. >>
http://www.deutschland-lagerland.de

Gegen zwei Uhr startete die Auftaktdemonstration der Karawane Tour vor dem
Neuburger Flüchtlingslager, welches das größte in Bayern ist: Mehrere
Hundert Flüchtlinge leben dort in den heruntergekommen Gebäuden einer alten
Kaserne am Rande der Stadt. Das Ausländeramt Neuburg ist zudem berühmt
berüchtigt für seine restriktive Praxis der Erteilungen von
Arbeitserlaubnissen, Duldungen und der Vergabe von Genehmigungen zum legalen
Verlassen des Landkreises.

Wir betteln nicht darum hier zu sein. Wir wurden gezwungen unsere Heimat zu
verlassen. Niemand verlässt seine Familie und Freunde freiwillig, um in
diesem kalten rassistischen Land unter diesen Bedingungen zu leben, wie
beispielsweise in diesem erbärmlichen Lager in Neuburg
erklärte der Sprecher der Karawane in der Eröffnungsrede. In seiner Rede
erinnerte er an die Opfer rassistischer Staatsgewalt:
Bis heute spüren wir den Schmerz unserer Schwestern, die in Bremer
Abschiebehaft vergewaltigt wurden. Nicht vergessen ist der Schmerz über den
Verlust unseres Bruders Oury Jalloh, der in Dessauer Polizeigewahrsam an
Händen und Füssen gefesselt verbrannt wurde.
Er stellte klar: Niemand wird unsere Stimme zum Schweigen bringen!

Ca. 120 Flüchtlinge und UnterstützerInnen zogen unter strahlender Sonne
lautstark durch die Kleinstadt. Die druckfrischen Karawane-Tour Zeitungen
wurden an die die einheimische Bevölkerung verteilt. Die Abschlusskundgebung
fand auf dem zentralen Platz in der Neuburger Innenstadt statt. Im ersten
Redebeitrag wurde die Situation der irakischen Flüchtlinge und die aktuelle
Abschiebedrohung thematisiert. Bayern unter Innenminister Beckstein hat
konkrete Vorbereitungen für Abschiebungen irakischer Flüchtlinge in das
Kriegsgebiet getroffen. In dem Beitrag eines nigerianischen Flüchtlings ging
es um die Ausbeutung des Nigerdeltas durch ausländische Ölkonzerne und die
korrupte nigerianische Eliten und den Widerstand der lokalen Bevölkerung.
Schließlich drückte der Neuburger Pfarrer noch die Solidarität des Neuburger
"Runden Tisches" mit den Flüchtlingen im Lager aus und forderte ein Ende der
rassistischen Ausgrenzung und vor allem die Abschaffung des
Residenzpflichtgesetzes.

Die Karawanetour bleibt noch bis Montag früh auf der Brandlwiese an der
Donau und zieht dann nach Forchheim in Nordbayern weiter.

* Mehr Infos zur Karawanetour
* Mehr zur Kampagne gegen Abschiebungen in den Irak: irak.antira.info
* Mehr Bilder und Audiomitschnitte der Demo innerhalb der nächsten Tage
bei
carava.net

1000 x 100 Euro - Spendenaufruf für das Aktionsprogramm!




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